MUT haben.

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Vor dem Hintergrund der weltweit stattfindenden Gründerwoche war es am 14.11.2016 auch in Chemnitz so weit, mutige Gründer der Region kennenzulernen. Eingeladen hatten die TU Chemnitz education (TUCed) mit dem neuen Schwerpunkt Unternehmensnachfolge und das Gründernetzwerk SAXEED, das sein 10-jähriges Bestehen feierte.

Eines kann gesagt werden: auch wenn man Neuling auf dem Gebiet Unternehmensgründung ist und von Technik nicht besonders viel Ahnung hat, war der Abend im Oberdeck Chemnitz unglaublich bereichernd. Die Region Chemnitz hat in den vergangenen Jahren 280 erfolgreiche Gründungen erlebt, von denen vier Unternehmen und eine Unternehmensnachfolge vorgestellt wurden.

Die Abgasaffäre und der Wunsch umweltfreundlicher und doch schnell und effektiv unterwegs zu sein, waren Grundidee für Pendix. Thomas Herzog, einer der 3 Gründer sprach über einen elektrischen Fahrradantrieb, der sich mühelos an jedem Fahrrad integrieren lässt. Interessant bei seiner Darstellung waren die Geschichten im Hintergrund. Gerade wenn es um anfängliche Finanzierungsprobleme geht, weil den motivierten Gründern Steine in den Weg gelegt werden. Da gehört Ausdauer dazu und Mut zum Weitermachen.

In die Software Branche zieht es viele Unternehmer. In diesem Fall waren sogar gleich drei sehr verschiedene Unternehmen anwesend. So präsentierte uns Cinector mit ihrer Rapid Movie Production Software, wie man aus einfachen Ideen einen kreativen Werbefilm erstellen kann. Ganz anders das Thema der GiGa infosystems GbR, die sich mit einer 3D Software beschäftigen. Sie berichteten von Schwierigkeiten während der Gründung („So einen 40 Seiten Vertrag muss man ja auch erstmal lesen und verstehen.“), und von Momenten, in denen man aufgeben möchte und doch wieder aufsteht und weiterkämpft. Mutig, auch wenn man Umwege gehen muss.

Erstaunte Gesichter füllten das Publikum bei der Unternehmensgeschichte von Staffbase. Chemnitz und New York. Zwei Städte, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch jeweils einen Firmensitz dieses Unternehmens besitzen. Mutig voran! Denn die Gründer scheiterten mit einem vorhergehenden Start-up. Mit neuer Idee, durchdachter Strategie und einem dritten Partner setzten sie zum nächsten imposanten Schritt und über den Teich an. Dahin, wo die großen Kunden sind. Bemerkenswert. Die neuen Bill Gates aus Chemnitz?

timo-fischer_141116Unser Team von „Projekt:Nachfolge“ wartete jedoch gebannt auf Timo Fischer von der Fischer Automation GmbH. Er ist in erster Linie ein erfolgreicher Nachfolger, der in das Familienunternehmen eingestiegen ist. Gegründet hat er dieses Jahr auch. Da fehlte noch etwas im Portfolio des Familienbetriebs 🙂 Er berichtete, dass er zur Übernahme des Unternehmens von der Familie nie gezwungen wurde. Sogar überlegte, nach dem Studium zunächst ins Ausland zu gehen. Es war schließlich ein schleichender Prozess, der ihn dazu brachte, im Unternehmen Verantwortung und schließlich die Geschäftsführung zu übernehmen. Von Timo Fischer erfuhren wir, welche Eigenschaften ein Übernehmer mitbringen sollte, nämlich Mut und Risikobereitschaft. Gelassenheit sei auch wichtig. Aber Mut ist wichtiger – die Gelassenheit kommt von ganz allein. Wesentlich ist, dass man genügend Informationen über das zukünftige Unternehmen besitzt. Schließlich übernimmt man langjährige Mitarbeiter, die man nicht einfach mit neuen Aufgaben vor den Kopf stoßen kann. Die jedoch wichtigsten Voraussetzungen sind Motivation und Spaß an der Aufgabe.

Wie sagte zum Abschluss dieses Gespräches Moderator Titus Lindl: „Habe ich ein warum, ertrage ich jedes wie.“ Darüber lässt sich nachdenken.

manuela-zenk_141116_2Unser Projekt „Fachkräftesicherung durch Unternehmensnachfolge“ erlebte seinen offiziellen Auftakt und wir hoffen auf viel feedback über den Abend hinaus. Um es weiter voranzutreiben, startete diese Woche ebenfalls die Businesslounge für künftige Unternehmer. Am Dienstag begrüßten wir bereits die ersten interessierten potenziellen Nachfolger zu individuellen Gesprächen. Viele Fragen zu Finanzierung und Einschätzung des Unternehmenswertes hatten vor allem langjährige wissenschaftliche Mitarbeiter der TU Chemnitz. Sie stehen vor der Überlegung, welchen Schritt sie nach der Unilaufbahn machen wollen. Vielfältige Informationen und Broschüren, aber auch erste Empfehlungen zu Netzwerkpartnern konnten wir geben. Die Erstellung eines persönlichen Nachfolgeprofils wurde von allen begrüßt. Um geeignete und auch passende Unternehmen zu finden, muss man ja wissen, wonach man suchen soll …. Wonach suchen Sie? Welche Fragen haben Sie? Welchen Kontakt brauchen Sie?

Auf Ihre Fragen freut sich das „Projekt:Nachfolge:Team“ der TUCed und grüßt herzlich.

(Fotos: Danke an Conny Dick vom SAXEED-Team)