„Die Talente von morgen gilt es heute zu finden.“ war einer der dringenden Apelle von Prof. Angela Friederici, Vizepräsidentin der Max-Planck-Gesellschaft auf der Chefsache-Konferenz in Berlin (18.06.18). Die Initiative Chefsache setzt sich für mehr Chancengleichheit von Frauen und Männern ein. Tagungsthema 2018 war: „Talententwicklung neu denken“.
Neben den hochrangigen Referenten und Gästen in Podium und Publikum, waren es die Themen Führungskräftekarrieren und Mentoring, die eine Teilnahme anstrebenswert machten. Mentoring deshalb, weil wir in Sachsen in drei Kernteams Chemnitz, Dresden, Leipzig unter dem Dach von futureSAX gerade das Sächsische Mentoring-Netzwerk starten.
Für junge und etablierte Unternehmer ist es wichtig und von großem Wert, sich mit anderen Unternehmern über Erfahrungen und Handlungsalternativen auszutauschen. Gerade im Nachfolgebereich gibt es so viele Themen, Fragen und Unklarheiten, dass ein Gespräch mit einem erfahrenen Unternehmer, Übergeber oder anderen Nachfolgern, aber auch mit Branchenexperten von großem Vorteil sein kann.
Deshalb war für mich natürlich der Mentoring-Workshop mit Norbert Janzen, Geschäftsführer und Arbeitsdirektor der IBM Deutschland und Uta Menges, Diversity Managerin von IBM interessant. Diverse Formen des Mentoring wurden beschrieben und diskutiert. Wie machen das die weltweit agierenden Konzerne? Besonders Reverse Mentoring (jung bringt alt etwas bei) interessierte die Workshop-Aktiven und wie sich Mentees und Mentoren finden. Die Unternehmen haben das natürlich professionell strukturiert und erreichen damit einen Großteil ihrer Mitarbeiter. Interessant für unser sächsisches Netzwerk wird sein, ob und wie sich das in der Fläche umsetzen lässt.
Mit dem Thema Führungskräfte zu Unternehmern machen durch Unternehmensnachfolge in Sachsen war ich also in Berlin am Start und habe einige Denkanstöße mitgenommen:
* 1. Fazit: die anwesenden Führungskräfte und Chef/innen gaben live mit knapp 30% an, dass 1.) die Arbeit in Sonderprojekten und 2.) mit knapp 25% firmeninternes Mentoring am förderlichsten für Ihre Karriere waren!
* 2. Fazit: es wird immer noch heiß diskutiert, wie mehr Vielfalt in die Führungsebenen unserer Konzerne und Unternehmen kommt. Unstrittig ist: die TOP-Führungskräfte selber sind für den Mentalitätswechsel entscheidend. (Harvard-Professorin Iris Bohnet: Stichwort „unbewusste Voreingenommenheit – unconscious bias“ – Führungskräfte geben oftmals denen den Job, die ihnen ähnlich sind.)
*3. Fazit: Janina Kugel ist Personalvorstand bei der Siemens AG. Für sie steht fest: „Vielfalt ist Fakt. Inklusion eine Wahl.“ Ihrem engagierten Vortrag liegt der Wunsch zugrunde, dass in den Unternehmen Prozesse geschaffen werden, um diese unbewußten Entscheidungen und Voreingenommenheit zu umgehen. Sie endete mit dem wunderbaren Zitat von Frank Zappa:
"Der Geist ist wie ein Fallschirm. Er funktioniert nur, wenn er offen ist."
* 4. Fazit: Es gibt Frauen, die Fußballerin werden und zu Olympia fahren, sich im Vorstand des HSV als einzige Frau durchsetzen und mit Christoph Metzelder eine Sportagentur gründen, um festzustellen: „Als ich vor 5 Jahren in die Werbung gegangen bin, war ich verblüfft: Da spielten wieder nur die Jungs.“ (Katja Kraus)
* 5. Fazit: Sandra Maischberger wollte nie Unternehmerin werden. Aber wenn man eigene Ideen hat und Produktionen besser machen will, dann muss man etwas unternehmen 😉
Wie wahr!
Ein toller Kongress mit vielen Denkanstößen, interessanten Leuten, bunten Sommerkleidern und engagierten Gesprächen. Und mit Bahn, U- und S-Bahn klappte auch alles 😉
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