Ergründen – Kompetenzfrage stellen

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Wer ein Unternehmen übernehmen und es erfolgreich führen will, muss seine Fähigkeiten kennen. Es geht um Selbständigkeit, Entscheidungen treffen und Verantwortung für sich und Angestellte annehmen. Der zweite Schritt in der Entwicklung zum Unternehmensnachfolger ist der Findungsprozess. (Der erste Schritt ist beschrieben im Beitrag „Überlegen – Gedanken zur Selbständigkeit“)

Informationsbeschaffung und Austausch mit Fachleuten, Freunden, Mentoren und unternehmerisch denkenden Menschen prägen den Findungsprozess. Das ist eine Phase, in der unser Projektteam an der TUCed am häufigsten aktiv wird. Wir unterstützen diesen Prozess zum Beispiel durch die gemeinsame Strukturierung einer Idee bzw. erstellen zusammen einen Zeitplan und eine ToDo-Liste. Auch Themen der Weiterbildung und Kompetenzentwicklung auf fachlicher und persönlicher Ebene spielen hier oftmals eine wichtige Rolle.

Diesen Part eines „Sparringspartners“ zum Sortieren der Gedanken übernehmen auch die Fachleute der IHK (Susanne Schwanitz) und HWK (Marcus Nürnberger) in Mittelsachsen. Es kommt immer ein bisschen darauf an, welche Themen Nachfolgeinteressenten besonders umtreiben. Dann ist es vielleicht eher ein bekannter Steuerberater, Rechtsexperte oder Unternehmensberater, mit dem man seine Gedanken spiegelt. Es gibt auch das Sächsische Mentoring-Netzwerk unter der Regie der Sächsischen Innovationsplattform futureSAX mit Steffen Beer. Hier treffen Jungunternehmer im Gründungsprozess oder in den ersten Jahren nach Gründung auf erfahrene Unternehmer, um zu bestimmten Themen oder auch für die persönliche Entwicklung Gespräche auf Augenhöhe zu führen. Da reicht manchmal ein Cappucchino oder drei Mittagessen im Lieblingsbistro um voranzukommen.

Aus Sicht der Nachfolger stellt diese konkreter werdende Phase zum Thema Selbstständigkeit einen ganz wichtigen Meilenstein dar. Denn Sie beschäftigen sich gerade intensiv mit folgenden Punkten:

  1. Sie werden konkret. Indem Sie Feedback einholen und fachliche Fragen stellen, setzen Sie sich immer stärker mit dem Thema auseinander. Sie sind motiviert und haben das gute Gefühl, Ihr Berufsleben nachhaltig beeinflussen zu können. Auch vergrößern Sie Ihr Netzwerk. So stellen Sie Weichen für die gezielte Suche nach übergabewürdigen Unternehmen.
  2. Sie bestimmen Ihre Stärken. Setzen Sie sich bewusst mit Ihren beruflichen Erfahrungen auseinander. Welche Charaktere und welche Aufgabenfelder haben Sie besonders gefordert und vorangebracht? Worin sehen andere Sie als Experten? Auch wenn Sie bereits große Teams führen, ist es ein Unterschied, komplett und mit allen Konsequenzen für ein Unternehmen verantwortlich zu sein. Zwangsläufig werden Sie sich auch klar darüber, nach welcher Art Unternehmen Sie suchen werden.
  3. Sie grenzen ein. Unternehmensnachfolge von der ersten Überlegung bis zur tatsächlichen Übernahme dauert. Seien Sie sich bewusst, dass insbesondere der Such- und Matchingprozess viel Zeit in Anspruch nehmen wird. Denken Sie über Zeitfenster nach. Wenn Sie unzufrieden mit Ihrer derzeitigen beruflichen Stellung sind, verlassen Sie sich nicht darauf, das durch eine schnelle Firmenübernahme zu lösen. Grenzen Sie deshalb ein, was Sie bis wann erreichen wollen.

Für Ihre Fragen oder zur gezielten Netzwerkerweiterung stehen wir Ihnen im Projekt Unternehmensnachfolge der TUCed für Mittelsachsen gern zur Verfügung. Schreiben Sie uns oder rufen Sie an, wenn Sie ein Unternehmen suchen oder eine Nachfolgelösung finden wollen:

Manuela.zenk@tuced.de oder 0371 – 90 949 – 33.

Am 02.02.2021 findet von 16 bis 17 Uhr ein 
Webinar "Orientierung für Nachfolger" statt. 
Lernen Sie mit Torsten Bäz einen Nachfolger 
aus der Textilbranche kennen. Mehr dazu hier.

Mit herzlichen Nachfolgegrüßen

Manuela Zenk

Hinweis: Das durch die Sächsische Aufbaubank geförderte Projekt „Fachkräftesicherung durch Unternehmensnachfolge“ im Rahmen der Fachkräfterichtlinie ist ein Schwerpunktthema der TUCed GmbH. Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes. Ziel ist die Unterstützung potenzieller Unternehmensnachfolger und Übergeber in der strategischen Prozessplanung und -gestaltung. Knapp 80 Nachfolgekandidaten sind mittlerweile im Regionalpool.