Unser Aktionstag am 21.06.2022 – eine Nachlese.

Unsere Veranstaltung am 21. Juni 2022 im Rahmen der Sächsischen Aktionswoche Unternehmensnachfolge war ein schöner Erfolg. Wir waren richtig gespannt, wie die ersten Schritte in Sachen „Veranstaltung“ wieder anlaufen werden. Und wir waren froh und glücklich über 30 Interessierte zum Thema Unternehmensnachfolge im OpenSpace in Chemnitz begrüßen zu dürfen. Und das Live und in Farbe!

Wir starteten mit einem kurzen Überblick über das Tun und die Ziele unserer Nachfolgeinitiative – dem NachfolgeWerk. Dabei bleibt unser Ziel – Übergeber und Nachfolger miteinander ins Gespräch zu bringen. Für beide Seiten ein Ohr zu haben und mit und für beide Seiten gute Lösungen und Strategien zu entwickeln.

Als Highlight des Nachmittags durften wir Max Jankowsky von der Gießerei Lößnitz begrüßen. Im Interview erzählte er, wie die Gießerei vom Abenteuerspielplatz in der Kindheit zum täglichen Arbeitsplatz und Platz für Visionen wurde. Die Familiennachfolge war eigentlich schnell geklärt. Als ihn die Mutter fragte, war für Max Jankowsky schnell klar, dass das sein Weg werden sollte. Also richtete er sein Studium darauf aus, später Chef der Gießerei zu sein. Natürlich gab es auch die üblichen Herausforderungen 😉, aber mit dem Ziel vor Augen konnte immer alles gut geregelt werden. Und so schaut die Übergeberin auch heute noch nach dem Rechten, aber das Vertrauen in das Führungsduo (technischer Geschäftsführer ist Jörg Kattermann) wächst und zeigt, dass das Unternehmen auch in schwierigen Zeiten auf einem guten Weg ist.

Wir fragten auch, was eigentlich für ihn die ersten Schritte und Themen waren, die er wirklich gerne gleich voranbringen wollte. Er erkannte früh, dass das Traditionsunternehmen nur sicher in die Zukunft geführt werden kann, wenn man verantwortungsvoll mit Ressourcen umgeht. Klimawandel und Energiewende waren deshalb für ihn von Anfang an nicht nur Begriffe, die aktuell in aller Munde sind. Sondern er ging das Thema gleich mit Tatkraft an. Inzwischen arbeitet die Gießerei Lößnitz klimaneutral. Nicht vermeidbare Emissionen werden durch Zertifikate ausgeglichen. Nicht alle waren davon begeistert und es brauchte viel Überzeugungsarbeit, dass das ein guter Weg ist. Deshalb sah er es als sehr wichtig an, zu überzeugen und alle auf der „Reise“ mitzunehmen. Überhaupt haben die letzten Monate und Jahre den Menschen im Erzgebirge viel abverlangt. Da muss man viel überzeugen, schlichten und dennoch mit viel persönlichem Engagement vorangehen. Max Jankowsky tut das eindrucksvoll und mit seinem Engagement als „Botschafter des Erzgebirges“ steht er für das Erzgebirge und für eine gute Entwicklung seiner Region ein.

Jenny Spanka von Wegvisor entführte uns anschließend in die Welt der Persönlichkeit. Immer wieder hören wir in Gesprächen mit Nachfolge-Interessierten von „Respekt“ vor der großen Aufgabe, ein Unternehmen wirklich zu übernehmen. Und damit die Frage: Kann ich das wirklich? Aber: Es ist der Wille, der es möglich macht, die Vorstellung vom „Chef sein“ auch in die Tat umzusetzen. Es gibt also gar nicht die vielbesagte Unternehmerpersönlichkeit oder das Unternehmer-„Gen“. Vielmehr ist es wichtig, für sich zu entscheiden, diesen Weg gehen zu wollen und sich auf diesem Weg auch die nötige Unterstützung zu suchen.

Mit dem Handwerkszeug, für sich selbst nochmals zu hinterfragen, ob das wirklich etwas ist, mit so einer Unternehmensnachfolge, gaben Simone Friedrich (IHK Chemnitz), Jan Kammerl (Wirtschaftsförderung Erzgebirge) und Silke Loos (HWK Chemnitz) schließlich Einblicke in verfügbare Plattformen, die eine Suche nach einem geeigneten Unternehmen zur Nachfolge erleichtern können.

Simone Friedrich zeigte, wie man die nexxt-Change Unternehmensbörse richtig nutzt und wie man Suchanfragen abonnieren kann, um Unternehmen, die die richtige Branche und Größe haben, künftig nicht zu verpassen. Jan Kammerl stellte uns die nagelneue Rubrik „Unternehmensnachfolge“ im Fachkräfteportal Erzgebirge vor. Dieses Portal hat regional eine hohe Reichweite und hohe Zugriffszahlen und ist erfolgreich etabliert. Hier geht es direkt zum Link. „Sinnsucher, Perspektivwechsler und Job-Wechsler sind potenzielle Unternehmensnachfolger“, so Jan Kammerl. Deshalb ist der Schritt, Unternehmen, die einen Nachfolger suchen in die Plattform aufzunehmen, nur logisch. Die regionale Akzeptanz der Plattform zusammen mit Angeboten für die individuelle Beratung und Begleitung einer Nachfolge sind klare Vorteile. Silke Loos machte besonders auf das Thema Nachfolge im Handwerk aufmerksam. Vor allem im Bau sowie im Elektro- und Metall-Handwerk werden Nachfolger gesucht. Und auch im Handwerk finden Ingenieure, Techniker oder Industriemeister neue Tätigkeitsfelder sowie hochmoderne und innovative Betriebe. Silke Loos betonte vor allem nochmals, wie wichtig das Handwerk in allen unseren Alltags- und Lebensbereichen ist und wie wichtig deshalb erfolgreiche Nachfolgen sind. Auf den Seiten der Handwerkskammer kann auch in der Betriebsbörse nach geeigneten Unternehmen gesucht werden.

Am Ende ist der persönliche Austausch zwischen NachfolgerInnen und ÜbergeberInnen gemeinsam mit Netzwerkpartnern immer das Wertvollste. Das zeigte auch unsere Veranstaltung. Von Erfahrungen anderer zu lernen und diese in die eigenen Wege „einzuflechten“, sind Dinge, die im persönlichen Dialog am besten funktionieren. Vielen Dank an alle, die die Veranstaltung ermöglicht und unterstützt haben und damit dem Dialog wieder Raum gegeben haben.

Unternehmen brauchen Tradition und Zukunft. Gehen Sie diesen Schritt gemeinsam mit jungen Fach- und Führungskräften aus unserer Region. Wir freuen uns, neue Wege zu begleiten.

Nehmen Sie also gern jederzeit Kontakt zu uns auf.

Dr. Kerstin Klaus, kerstin.klaus@tuced.de , 0371-90 949 45

Martin Schuler, martin.schuler@tuced.de , 0371-90 949 32

 

Mit herzlichen Grüßen

Dr. Kerstin Klaus