Kalender 2023

Unser Kalender des NachfolgeWerks begleitet Sie mit unterschiedlichen Themen, Informationen und Beispielen zur Nachfolge durch das Jahr 2023. Zum 1. jeden Monats ist ein neues Kalenderblatt verfügbar. Sie können unseren Kalender in gedruckter Version auch über unser Kontaktformular anfordern.


Im März möchten wir mit Ihnen über Kommunikation im Nachfolgeprozess sprechen. Nachfolge bedeutet auch „Loslassen“. Wir möchten Sie dabei unterstützen, das „Loslassen“ durch eine gute Kommunikation zu begleiten.

Der erste wichtige Schritt ist es, eigene Gedanken zum Thema Nachfolge bewusst zuzulassen. Und es ist gut und richtig, sich dem Thema der eigenen Nachfolge schrittweise anzunähern. Das kann erstmal im stillen Kämmerlein passieren – aber dann ist es sinnvoll weitere Personen einzuweihen, z.B. Mitarbeiterinnen oder Geschäftspartner, die den Prozess begleiten können.

Eine frühzeitige Sensibilisierung und ein von Anfang an offener Umgang mit dem Thema können Vieles erleichtern. Gerade frühzeitig getroffene Nachfolgeregelungen ermöglichen häufig einen schrittweisen und fließenden Übergang und sind aus Unternehmersicht oftmals die bevorzugte Lösung. Weil Sie ein sanftes Loslassen ermöglichen.

Unser Webinar zum Thema „Impulse für die Nachfolgekommunikation“ am 29. März 2023 möchte Sie mit auf diesen Weg nehmen und erste Gedankenanstöße dazu geben.

Bevorstehende Veränderungsprozesse gegenüber wichtigen Partnern und Mitarbeitern zu vermitteln, ist ein zentrales Thema jedes Übergabeprozesses.  Die Bedeutung findet jedoch im Fachdiskurs und der breiteren öffentlichen Diskussion rund um das Thema Nachfolge oft nicht die ausreichende Berücksichtigung. Übergebenden Unternehmern, aber auch deren Nachfolgern, wird in vielen Fällen erst mit dem Übergabeprozess bewusst, wie herausfordernd und zugleich bestimmend diese Themen im Rahmen einer Nachfolge sind und wie entscheidend sie auch eine erfolgreiche Fortführung des Unternehmens nach der Übernahme bestimmen. 

Im Vorfeld unseres Webinars haben wir mit Ina Jahn, Expertin für strategische- und Veränderungskommunikation, gesprochen, um mehr über die Bedeutung von Kommunikation vor und im Übergabeprozess zu erfahren.  

Foto: Ina Jahn, Kommunikationsexpertin ABG Marketing GmbH Dresden

NachfolgeWerk: Frau Jahn, Sie sind nun seit fast 15 Jahren auf dem Gebiet der Unternehmenskommunikation tätig. Sie haben in dieser Zeit die Kommunikationsaktivitäten kleinerer und größerer Unternehmen viele Jahre agenturseitig aber auch Kommunikationsabteilungen geleitet. Kommunikationsaufgaben sind vielfältig und ständig präsent im Unternehmeralltag – Ziele, Strategien, gute und auch ernüchternde Nachrichten müssen ihren Weg zu den betroffenen Adressaten finden – Was macht die Nachfolgethematik so besonders in der Kommunikation?

Ina Jahn: Was das Thema Unternehmensübergabe so besonders macht, ist die Grundsätzlichkeit der bevorstehenden Veränderung und die damit einhergehenden Emotionen. Es geht nicht um digitale Prozesse oder „New Work“, sondern um die Existenz des Unternehmens – es geht folglich um die Arbeitsplätze der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Unternehmen, deren grundsätzliches Sicherheitsgefühl und damit sozusagen ans „Eingemachte“.Auf der anderen Seite, der Unternehmerseite, muss man berücksichtigen, dass es sich häufig um ein langjährig gepflegtes und entwickeltes Lebensprojekt handelt. Das „eigene Baby“, das in den meisten Fällen auch das Lebenswerk und einen wichtigen Teil der eigenen Identität darstellt. Im Betrieb steckt also das „Herzblut“ des Unternehmers, sodass auch hier zwangsläufig starke Emotionen im Spiel sind.

Ein zweiter herausfordernder Baustein der Übergabe ist das Thema Vertrauen. Mitarbeiter wissen in der Regel in etwa, wie lange ein Chef noch im Arbeitsleben steht. Dann stellt sich die Belegschaft früher oder später schon selbst die Frage ‚Mensch, wann wird das Thema Nachfolge denn hier mal auf die Agenda geholt?‘ Wenn ein Mitarbeiter weiß, dass das Thema bevorsteht, die Übergabe aber nicht ausreichend oder gar nicht thematisiert wird, beobachten wir in der Beratungspraxis, dass das Vertrauen auf Seiten der Mitarbeiter schwindet.

NachfolgeWerk: Was sind die Konsequenzen des schwindenden Vertrauens auf Seiten der Mitarbeiter?

Ina Jahn: Eine Gefahr ist die schwindende Zuversicht in die Zukunft. Wenn Mitarbeitern bewusst wird, dass zumindest mittelfristig eine Nachfolge erfolgen müsste, darüber aus der Unternehmensführung jedoch Schweigen herrscht, fehlt eine sichere Perspektive für die Zukunft. Erfahrungsgemäß sinkt dann mitunter das Engagement der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Und es besteht natürlich im nächsten Schritt die Gefahr einer beruflichen Neuorientierung. Denn wir alle müssen uns um unsere Versorgung und Absicherung kümmern. Und das sollte den Unternehmer wiederum kümmern. Will ein Unternehmen auch zukünftig fortbestehen und seine Belegschaft halten, ist eine frühzeitige Auseinandersetzung mit der bevorstehenden Übergabe unerlässlich

NachfolgeWerk: Wenn Sie von frühzeitig sprechen, gibt es denn dann DEN einen richtigen Zeitpunkt um das Thema intern zu platzieren?

Ina Jahn: Den einen richtigen Moment gibt es meiner Meinung nach nicht.  Das ist wirklich sehr situationsabhängig und lässt sich nicht pauschal festlegen. Handelt es sich beispielsweise um eine interne Familienübergabe oder eine externe Nachfolge? Erfolgt die Übergabe durch einen Einzelnachfolger oder eine andere Gesellschaft? Wichtig ist beim richtigen Zeitpunkt jedoch immer, dass gewisse Rahmenbedingungen bereits feststehen und die möglichen Nachfolgeoptionen abgeklärt sind. Damit meine ich, dass Unsicherheiten – beispielsweise durch Sätze wie ‚Ich versuche einen Nachfolger zu finden, aber ob das klappt, weiß ich nicht‘ – vermieden werden sollten. Sobald ein Rahmen für den Nachfolgeprozess gesteckt ist, sollte die Kommunikation ins Unternehmen zügig und konsequent erfolgen, um die Mitarbeiter ins Boot zu holen.

NachfolgeWerk: Welche Punkte stehen dann ganz oben auf der „Kommunikationscheckliste“?

Ina Jahn: Eine ganze Reihe von Kommunikationsaufträgen und -herausforderungen steht dann an. Darunter zum Beispiel das Thema Zukunftsplanung. Die Prozesse in den übergebenen Unternehmen werden in der Regel zumindest in Teilen neu ausgerichtet oder angepasst. Das ist normal und auch richtig. Ein Nachfolger muss seinen eigenen Weg finden. Hier wollen und müssen die Mitarbeiter wissen: wie arbeiten wir zukünftig. So stehen womöglich die Modernisierung von Prozessen, veränderte Arbeitsabläufe oder auch eine Weiterentwicklung der Unternehmenskultur an. Bei diesen Veränderungsprozessen müssen auch die Mitarbeiter eingebunden werden, denn Sie wissen quasi aus ihrer langjährigen Arbeit im Unternehmen, wie der Hase läuft. Sie kennen die internen operativen Abläufe am besten. Diese Details werden wir unter anderem auch im Webinar besprechen. Dabei werde ich auch noch einmal darauf eingehen, wann welche Adressaten intern und extern in den Übergabeprozess eingebunden werden sollten und was für die Übergeber auf der Kommunikations-Checkliste stehen sollte.

NachfolgeWerk: Herzlichen Dank für das Gespräch. Wir freuen uns auf weitere Einblicke in dieses Thema zum NachfolgeWerk-Webinar mit Ihnen am 29.03.2023 in der Zeit zwischen 13.00 Uhr – 13.45 Uhr.

Bitte melden Sie sich für die Teilnahme an unserem Webinar an. Wir senden Ihnen den Zugangslink dann rechtzeitig zu.


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